In der Schule habe ich gelernt, die richtigen Fragen zu unverständlichen Antworten zu stellen. Dass die Lust am Lernen etwas mit Begeisterung für das Wissen zu tun hat. Und dass das Nichtverstehen der „Empfänger“ auch bedeutet kann, dass der Fehler beim „Sender“ liegt.

Beim Militär habe ich gelernt, dass wahre Autorität von sachlicher und menschlicher Kompetenz kommt und nicht von den Rangabzeichen.

Als Düsenjägermechaniker habe ich gelernt, dass man im Grunde nur EIN technisches System verstanden haben muss, um alle zu verstehen.

Als LkW-Fahrer habe ich gelernt, dass man nicht der Schnellste sein muss, um als Erster ans Ziel zu kommen.

Als Türsteher habe ich gelernt, wie PR, Image und die Macht der Mythen funktionieren.

Als Privatdetektiv habe ich gelernt, wie man an die relevanten Information kommt und wie man die Wahreit aus dem Chaos filtert / filetiert.

Auf der Redakteursschule habe ich vieles gelernt – aber nicht das Schreiben.

Von meiner Lektorin habe ich gelernt, dass die Germanisten die Hüter des Kommas sind – und meistens keine guten Geschichtenerzähler.

In den Agenturen habe ich gelernt, dass Talent kein Zertifikat braucht.

In den Chefetagen habe ich gelernt, zwischen Duftmarkensetzern, Türmchenzerstörern und echten Machern zu unterscheiden.

In den unteren Etagen habe ich gelernt, wie wohltuend einfache und ehrliche Arbeit für die Seele ist.

Und von meinem Hund habe ich gelernt, wie wichtig es ist, für eine gute Leistung gelobt zu werden.