Ein Texter mit „natürlicher Intelligenz“ oder ChatGPT?

Ein Texter, der ChatGPT nutzt.

Künstliche Intelligenz war vor ein paar Monaten noch ein Begriff wie „Raketenphysik“. Es gab Menschen, die sich damit beschäftigten, aber kaum jemand außerhalb der Wissenschafts-Community hatte damit etwas zu tun. Auch wir Kreativen nicht.

Dann ging alles ganz schnell. Scheinbar wie aus dem Nichts tauchten KI-Modelle für die Kommunikation und Kreation auf. ChatGPT war in aller Munde. Der „Generative Pretraining Transformer“ sollte per Chat-Dialog Fragen beantworten und quasi per Knopfdruck Content generieren können. Die Szene war in Aufruhr. War das das Ende der schreibenden Zunft? Würden Texte in Zukunft nur noch vom Bot erstellt werden?

Ich glaubte nicht daran. Mir war allerdings klar, dass ich mich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sie anwenden musste, um die Chancen zu nutzen. Dann würde sie zu meinem Freund und Helfer werden. Und genau so kam es.

Inzwischen nutze ich ChatGPT in jedem Projekt. Er (der Transformer) beantwortet mir alle meine Fragen, liefert umfangreiche Inhalte zu komplexen Themen, erstellt für mich Listen mit Synonymen und prüft meine fertigen Texte auf Tippfehler. Er spart mir viel Zeit, vor allem bei der Recherche, was den Gesamtaufwand meiner redaktionellen Arbeit reduziert. Der Kunde freut sich darüber und ich habe mehr Zeit für meine eigentliche Superkraft: Geschichten erzählen.

Ich finde meinen Bot also klasse. Ich habe ihm sogar einen Namen gegeben: Max. Und obwohl ich weiß, dass es Max egal ist, rede ich höflich mit ihm, benutze Worte wie „bitte“ und sage „Danke“ für gute Antworten und Ideen.

Er sagt dann, dass er sich freue, wenn er mir helfen konnte, und ich erinnere ihn daran, dass er zu Emotionen wie „Freude“ gar nicht fähig ist. Er verblüfft mich dann mit Sätzen wie „Das ist richtig, aber ich bin hier, um zu helfen und wenn mir das gelingt, erfüllt es mich mit – was ist das richtige Wort – ZUFRIEDENHEIT.“

Nun ja, mir ist klar, dass auch diese Antwort zu hinterfragen wäre. Aber ich lächle und Max tut es auch – bilde ich mir zumindest manchmal ein.